Modernisierung von Wärmenetzen zum Verbund
Kerngeschäft der Badenova Wärmeplus GmbH sind die Projektierung, Bau und Betrieb von Wärmenetzen- und Anlagen in der Region zwischen Hochrhein und Nordschwarzwald. Ziel der hundertprozentigen Tochter des Energieversorgers Badenova AG & Co. KG ist eine bis 2035 klimaneutrale Wärmeversorgung und damit auch eine CO2-neutrale Fernwärmeversorgung. Erreicht werden soll das durch
- das Unternehmen folgt dem Freiburger Master Plan Wärme und will bis 2035 die "halbe" Stadt Freiburg zur Fernwärmestadt machen
- Modernisierung zahlreicher bestehender Energiezentralen
- Zusammenschluss und Erweiterung bestehender Wärmenetze zu mehreren Wärmeverbünden, die bis 2035 zu einem Stadtgebiet-übergreifenden Verbund zusammenwachsen
- Erweiterung des Leitungsnetzes bis 2035 auf ingesamt 70 km
- 100% Erneuerbare Energiequellen und CO2-freie Abwärme bis 2035
- Digitalisierung von Netzen und Erzeugern, Synergien durch Sektorenkopplung, Reduzierung der Netztemperaturen
Das Unternehmen plant mit Investitionen von rund 160 Millionen Euro für die Umsetzung bis 2035.
Die Badenova Wärmeplus GmbH setzt für den Wärmeverbund Freiburg-Süd vor allem auf industrielle Abwärme als CO2-neutrale Wärmequelle. Die Molkerei Schwarzwaldmilch wird ihre anfallende Niedertemperaturwärme ebenso in den Verbund einspeisen wie Wärmepumpen, Kessel, Holzhackschnitzkessel, BHKWs ... Schlussendlich werden es 20 Erzeuger an 7 verschiedenen Standorten sein. Das alles bringt große Datenmengen und komplexe Regelungsaufgaben mit sich, die künftig von unserer Wärmeverbundleittechnik SE2OPERATOR übernommen werden.
Für das Projekt „Freiburg-Süd“ regelt die Leittechnik die Integration der Bestandsanlagen in den neuen Wärmeverbund. Sie gewährleistet die hydraulische Stabilität des Systems und damit die Versorgungssicherheit. Gleichzeitig ermöglicht die damit verbundene Automatisierung eine erzeugerscharfe Priorisierung der wirtschaftlichsten Wärmeerzeuger im gesamten Verbundnetz und damit maximale Systemflexibilität.
Die intelligente Regelungslösung verkürzt die Projektlaufzeiten deutlich
Das Regelungssystem ist so aufgebaut, dass in Zukunft mehrere Verbunde parallel laufen oder zusammengeschaltet werden können. Ebenso können weitere Quartiere bzw. Nahwärmenetze, lediglich durch Konfiguration, in den Verbund aufgenommen werden. Das verkürzt die Projektlaufzeiten erheblich.
In zwei der sieben Energiezentralen, die im Zuge des Wärmeverbunds Freiburg-Süd neu gebaut (Energiezentrale der Schwarzwaldmilch als zentraler Standort des Wärmeverbundes) und saniert werden, kommt zusätzlich unsere übergeordnete Energiezentralenregelung SE2MASTER zum Einsatz.
Der SE2MASTER führt alle Erzeugungseinheiten, Speicher, Netzpumpen und Ventile unter Berücksichtigung der hydraulischen Verschaltung zusammen und stimmt diese perfekt aufeinander ab. Auch hier sind zukünftige Erweiterungen bereits mitgedacht: Konfigurieren statt programmieren - unsere übergeordnete Heizzentralenregelung lässt sich für einfache sowie auch für komplexe Energieanlagen und -systeme gleichmaßen schnell konfigurieren und jederzeit erweitern.
Der Wärmeverbund Freiburg-Süd ist nur ein Teil der Fernwärmeausbaustrategie. In den Startlöchern steht auch schon der "Wärmeverbund Freiburg West". Dieser ist aktuell noch in Planung und sieht folgende Eckpunkte vor:
- Zusammenschluss und Erweiterung der Netze Landwasser, Weststadt und IG-Nord
- Fernwärmeerschließung des Stadtteils Betzenhausen
- Auswahl der untersuchten Wärmequellen: Industrielle Abwärme, Tiefen-Geothermie, Thermische Grundwasser- und Abwassernutzung, Solarthermie...
Mehr dazu erfahren Sie hier: Aktueller Stand und Perspektiven der Fernwärme in Freiburg
Kombinierte Produkte
in dieser Lösung:
SE²MASTER
Übergeordnete
Energiezentralenregelung
SE²OPERATOR
Zentrales
Wärmeleitsystem