Der VEDEC Jahreskongress 2025 steht vor der Tür. Im Fokus steht diesmal "Contracting 2035 - Wärme der Zukunft". Der Verband für Energiedienstleistungen, Effizienz und Contracting hat sich dazu im Vorfeld intensiv mit unserem Energieexperten David Socha unterhalten. Herausgekommen ist ein tolles Interview. Lesenswert!
„Ohne digitale Intelligenz, ohne Regelung bleibt jede Wärmepumpe nur ein Gerät und jedes Netz nur ein Rohrsystem“
VEDEC: Das Thema des Jahreskongresses ist „Wärme der Zukunft – Contracting 2035“. Wie blicken Sie als Technologieunternehmen der Wärmebranche auf die nächsten 10 Jahre?
David Socha: 2035 klingt für viele nach ferner Zukunft – für uns ist das Alltag. Denn jede Entscheidung, die heute in der Planung oder Umsetzung getroffen wird, muss langfristig tragfähig sein. Aus unserer Sicht werden sich Wärmenetze und dezentrale Versorgungsstrukturen in den nächsten zehn Jahren massiv verändern: mehr Flexibilität, mehr Sektorenkopplung, mehr Automatisierung. Wer hier frühzeitig auf Standardisierung und durchdachte Systemarchitekturen setzt, spart später nicht nur Energie, sondern auch bares Geld und Nerven.
VEDEC: Fassen wir den Blick in die Zukunft konkreter und legen den Fokus auf digitale Entwicklungen. Welche Rolle spielen Softwarelösungen wie Ihre in der Zukunft?
David Socha: Ohne digitale Intelligenz, ohne Regelung bleibt jede Wärmepumpe nur ein Gerät und jedes Netz nur ein Rohrsystem. Unsere digitalen Lösungen sorgen dafür, dass komplexe Systeme zuverlässig, effizient und automatisch zusammenarbeiten – von der Energiezentrale, über das Leitsystem bis zur Anlagenoptimierung. Und das Beste: Wir denken Digitalisierung nicht als Add-on, sondern als integralen Bestandteil von Planung bis Betrieb.
VEDEC: In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach dem Automatisierungspotenzial: Wie stark lässt sich die Wärmewende automatisieren?
David Socha: Die bessere Frage wäre fast: Warum automatisieren wir nicht noch mehr? In vielen Projekten wird aktuell noch zu viel manuell geplant, gesteuert, überwacht. Dabei ließen sich gerade im Betrieb durch automatisierte Optimierungslösungen enorme Effizienzgewinne erzielen. Unsere Erfahrung zeigt: Je früher Automatisierung in der Planung mitgedacht wird, desto größer sind später Transparenz, Steuerbarkeit und Skalierbarkeit.
VEDEC: Neben der Digitalisierung ist besonders die Dekarbonisierung des Gebäudesektors ein zentrales Thema. Welchen Beitrag leistet AVAT zur Dekarbonisierung der dezentralen Wärmeversorgung?
David Socha: Dekarbonisierung gelingt nicht durch Einzelmaßnahmen, sondern durch kluge Gesamtsysteme. Genau hier setzen wir an: Mit unserem Baukastensystem realisieren wir individuelle, aber standardisierte Lösungen für Wärmenetze, die erneuerbare Quellen einbinden, Lastflüsse intelligent steuern und durch Simulation bereits vor Inbetriebnahme optimiert sind. Wir begleiten von der Planung bis zur technischen Umsetzung in allen Phasen des Transformationsprozesses – mit dem Ziel, Investitionen, Anlagen und Wärmenetze möglichst treffsicher und zukunftsfähig auszurichten.
VEDEC: Zurück zum Jahreskongress. 2025 sind Sie als Partner des Jahreskongresses mit dabei – warum engagieren Sie sich in dieser Rolle?
David Socha: Weil echte Transformation nur im Dialog gelingt. Der Jahreskongress bringt Technik, Politik und Praxis zusammen – genau die Mischung, die wir brauchen, um voneinander zu lernen und gemeinsam schneller zu werden. Für uns ist das keine Werbebühne, sondern eine Einladung, tiefer zu diskutieren: über Umsetzungshürden, Systemgrenzen und neue Ideen, wie Contracting 2035 aussehen kann.
VEDEC: Zum Abschluss richten wir den Blick nach vorn: Worauf freuen Sie sich beim Jahreskongress 2025 am meisten? Welche Themen sprechen Sie an?
David Socha: Ganz klar: Auf den Austausch zur Rolle von KI im Contracting – da steckt enormes Potenzial drin. Auch die Diskussionen zum Potential erneuerbarer Technologien und den Visionen für die dezentrale Energieversorgung 2035 sind hochrelevant. Und natürlich freuen wir uns auf viele Gespräche zwischen den Programmpunkten. Denn erfahrungsgemäß entstehen die besten Ideen beim Netzwerken mit einer Tasse Kaffee in der Hand.
Übrigens: Wir freuen uns ganz besonders darüber, dass wir in diesem Jahr Premiumpartner des Jahreskongresses 2025 sind. Hier finden Sie alle wichtigen Infos zum Programm und zur Anmeldung. Und noch mehr freuen wir uns auf gute Gespräche mit allen, die die Wärmewende nicht nur diskutieren, sondern erfolgreich umsetzen wollen. Auf bald in Berlin!